Erfolgreiches ISHS Rubus & Ribes Symposium – die LVWO Weinsberg war Mitveranstalter

Erfolgreiches ISHS Rubus & Ribes Symposium

Die LVWO Weinsberg war Mitveranstalter

Von Gunhild Muster, LVWO Weinsberg

Das 12. Rubus&Ribes Symposium unter der Dachorganisation der internationalen gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft (ISHS) fand vom 23. Juni bis zum 28. Juni 2019 in Deutschland und der Schweiz statt. Die Organisatoren waren Gunhild Muster, LVWO Weinsberg (Deutschland), Erika Krüger, Hochschule Geisenheim (Deutschland) und Christoph Carlen, agroscope (Schweiz).

Bereits am 23. Juni trafen sich rund 100 Teilnehmer, um an der pre-symposium tour, der Exkursion zu Beerenanbaubetrieben, teilzunehmen. Ziel der Exkursion war es, Himbeer- und Brombeeranbau sowie Stachel- und Johannisbeeranbau vorzustellen und zwar sowohl Freilandflächen wie auch Kulturen unter Regenkappen, Tunnel oder im Gewächshaus in Deutschland und der Schweiz.

Start war bei einem Betrieb im Rhein-Main Gebiet. Um die Fruchtqualität zu erhalten bzw. zu verbessern werden dort alle Himbeeren unter Regenkappen oder im Tunnel kultiviert. Dadurch ist auch eine Saisonverlängerung möglich. Auf dem leichten Boden ist ein Anbau im Boden auf kleinem Damm möglich. Auch bei Brombeeren ist der Schutz vor Witterungseinflüssen unumgänglich. Vorbildhaft zeigte dies ein Betrieb im Kraichgau. Die Teilnehmer staunten über die Rutenlänge der Loch Ness und Chester Pflanzen. Vor der Weiterfahrt in die Ortenau durften alle den eisgekühlten Johannisbeer-Secco probieren.

Die Vielfalt der Kulturen und die Struktur des Anbaugebietes wurden im Oberkircher Anbaugebiet deutlich. Dort wurden ver- schiedene Flächen mit Stachelbeeren, Roten Johannisbeeren und Himbeeren besichtigt. Mit viel Engagement stellten die Betriebsleiter ihre Kulturen vor, Sorten durften verkostet werden, eine Stachel- beersortiermaschine wurde vorgestellt. Als weitere Ansprechpartner waren auch die Berater vor Ort dabei, dadurch hatten viele Teilnehmer die Möglichkeit auch in kleinerer Runde zu diskutieren. Daneben waren die Gäste auch von den Brenn-

kirschen begeistert. Kirschwasser wurde denn auch nach dem Mittagessen zum Probieren ausgeschenkt. Da der Weinan- bau in Baden Württemberg eine herausra- gende Bedeutung hat, durfte im Programm auch eine Weinprobe nicht fehlen.

Ein ökologisch wirtschaftender Betrieb öffnete die Pforten für die internationale Gruppe und unterstützt durch die Beratung wurden die Gäste über den ökologischen Anbau, Richtlinien und die Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen informiert.

Am letzten Tag der Exkursion führte die Route von Freiburg durch das Höllental im Schwarzwald zum schweizerischen Bodensee. Dort wurde intensiver Beerenanbau gezeigt – Tunnel, Regenkappen, Damm, Substrat, Töpfe, Fertigation. Damit waren dann alle Kulturen und Anbausysteme der Schweiz und Deutschlands vorgestellt – bei Temperaturen von bis zu 38 °C war das für alle sehr anstrengend.

Neben den vielen fachlichen Informationen boten die Betriebsbesichtigungen auch Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und mit Kollegen zu diskutieren.

Nach der Exkursion begann die Vortragstagung an der ETH Zürich. 200 Teilnehmer hatten sich angemeldet. Sie kamen aus Europa, Nord- und Südamerika, China, Rußland, Neuseeland und Australien.

In 45 Vorträgen und 73 Postern wurden die Themen Genetik und Züchtung, Kulturführung, Physiologie, Pflanzenschutz sowie Qualität und Nacherntebehandlungen präsentiert. Passend zur Wetterlage während des Symposiums, wurde ein Versuch aus North Carolina, USA vorgestellt: Es wurde geprüft, wie sich die Fruchtqualität und das shelf life im Tages- und damit Temperaturverlauf ändern. Danach ist die Fruchtfestigkeit von Brombeeren nachmittags am geringsten. Das beste shelf life wurde bei einer Erntezeit zwischen 21 und 24 Uhr erzielt. Dabei war die Effektivität bei der Nutzung von Stirnlampen am besten.

Auch in Zürich gab es Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Diskussion, in den Pausen oder beim gemütlichen Ausklang im Biergarten Bauschänzli an der Limmat. Traditionell wird am Ende der Tagung Ort und Termin des nächsten Symposiums festgelegt. Wir freuen uns auf das 13. Rubus&Ribes Symposium im Jahr 2023 in Washington D.C./USA.

Außerdem wurde die Leiterin der Arbeitsgruppe Rubus und Ribes in der ISHS (internationale gartenbauwissenschafliche Gesellschaft) gewählt. Herzlichen Glückwunsch an Frau Dorota Jaret (James Hutton Institute, Schottland).