Versuch Silage und Düngung

Versuch: 2020 wurde auf dem Betrieb Naturgut Hörnle ein Versuch mit der Himbeersorte Tulameen (Pflanzung 2019) im geschützten Anbau zur Abdeckung mit Silage durchgeführt. Es sollte der Einfluss von Silage auf die Pflanzenernährung untersucht werden. Die Pflanzen wurden ab der Pflanzung mit Silage abgedeckt und regelmäßig bewässert.

Versuchsglieder: 

  • Silage ohne zusätzliche Düngung mittels Fertigation
  • Silage mit zusätzlicher Düngung mittels Fertigation (Ab Stadium „Grünknospe“ bis Stadium „Grüne Frucht“ wurden pro Woche (insg. 6 Wochen) 2-3 mal jeweils 3l Vinasse/800m2 zugedüngt)

Messungen:

  • N-min Proben: Für die Bodenproben wurden im zweiwöchigen Abstand an zwölf zufälligen Stellen unter den Ruten Bodenproben bis zu einer Tiefe von 30cm gezogen. Die zwölf Bodenproben wurden zu einer Mischprobe vermischt.
  • Internodienanzahl und Internodienabstand: Die Internodien Anzahl und Abstand der Internodien bis zur angestrebten Rutenlänge von 1,80m wurde nach dem Blattfall erhoben. Hierfür wurden je 100 Ruten vermessen und dabei die Internodien gezählt.
  • Fruchtgröße: Es wurden wöchentlich 100 Früchte geerntet und gewogen. Die Ernte fand im Zeitraum ab Fruchtreife vom 18.06.2020 bis einschließlich 29.07.2020 statt, wo nur noch wenige Früchte nachreiften. Die Früchte wurden zufällig über den gesamten Tunnel geerntet. Die Früchte wurden einzeln auf drei Kommastellen genau gewogen.
  • Sonstige Beobachtungen

 

Ergebnisse:

N-min Proben: Ende April bis Ende Juni konnten in der Variante mit Düngung bis auf einen Außreißer am 28.05.2020 leicht höhere N-min Werte gemessen werden. Ab Juli konnten dann in der Variante ohne zusätzliche Düngung höhere Werte festgestellt werden.

  • Rutenhöhe und Internodienanzahl: Die durchschnittliche Anzahl an Internodien lag bei der gedüngten Variante bei 19,8 im Vergleich zur ungedüngten Variante, bei der die Anzahl der Internodien bei 25,07 lag. Der Abstand entsprechend der Anzahl bei ungedüngt bei 7,29cm und bei gedüngter Variante bei 9,13cm.
  • Fruchtgewicht: Das Fruchtgewicht lag für die Variante mit Düngung durchschnittlich bei 3,81g und bei der Variante ohne Düngung bei 3,55. Das Fruchtgewicht hat über den Erntezeitraum abgenommen.
  • Sonstige Beobachtungen: In beiden Varianten traten Frostschäden auf. Vereinzelt aber gleichmäßig über beide Varianten verteilt war die Ausbildung von Doppelfrüchten. Mit fortschreiten der Ernte nahm der Zuwachs oberhalb 1,80m an Jungruten zu. Dieser Effekt zeigte sich stärker in der gedüngten Variante. Aufgrund der Länge der Ruten kam es teilweise zum Abbrechen der Ruten aufgrund des Gewichts und der fehlenden Stütze oberhalb von zwei Metern.

Diskussion: Bei den Nmin Werten sind keine klaren Aussagen zur Versorgungssituation der beiden Varianten erkennbar. Für die Ausreiser am 28.5. und 8.6. bei der ungedüngten Variante konnten keine plausiblen Ursachen festgestellt werden. Bei der Anzahl der Internodien lässt sich möglicherweise daraus schließen, dass die gedüngte Variante (weniger Internodien bis 1,8m bzw. längere Internodien) ein stärkeres bzw. schnelleres Wachstum aufwies bzw. der Wuchs der ungedüngten Variante kompakter war. Die vermutlich bessere Nährstoffversorgung der zusätzlich gedüngten Variante zeigt sich in der leicht größeren Fruchtgröße.